DIE KRAFWERKSKETTE PLANSEE
Wir, die Elektrizitätswerke Reutte betreiben vom Roltech bis zum Kniepass sechs Wasserkraftwerke und ein Pumpspeicherkraftwerk, die das Wasser mehrfach nutzen und so einen hohen regionalen Beitrag zur erneuerbaren Stromerzeugung leisten. Mit dem Projekt Optimierung Kraftwerkskette Plansee (kurz OKP) investieren wir in die Zukunft der regionalen Energieversorgung. Ziel ist es, die Kraftwerkskette Plansee ökologisch, energiewirtschaftlich und sicherheitstechnisch zu optimieren – für mehr erneuerbare Energie, höhere Versorgungssicherheit und eine nachhaltige Entwicklung der Region. Das Gesamtprojekt OKP befindet sich derzeit noch in der Planungsphase und vor Einreichung bei den relevanten Behörden. Selbstverständlich sind wir mit relevanten Stakeholdern aus der Region im regelmäßigen Austausch und werden zur gegebenen Zeit auch die lokale Bevölkerung einbinden und informieren.

WAS WIRD BEIM OKP-PROJEKT GEMACHT?
Mit der Optimierung der gesamten Kraftwerkskette Plansee (kurz OKP) planen wir in den kommenden 10 Jahren mehr als 70 Millionen Euro in die Optimierung der Energieversorgung und der -sicherheit für die Bevölkerung im Außerfern zu investieren. Investitionen in die Ökologie und Energiesicherheit. Für die Region. Aus der Region. Das Gesamtprojekt OKP gliedert sich dabei in folgende 5 Teilprojekte, die Schritt für Schritt projektiert werden:
VORTEILE IM ÜBERBLICK

ÖKOLOGISCHE
OPTIMIERUNG
Die Gewässer der gesamten Kraftwerkskette Plansee werden ökologisch optimiert, inklusive Fischdurchgängigkeit bei der Sohlrampe und Optimierung Hochwasserschutz.

OPTIMIERUNG
ENERGIEGEWINNUNG
Durch die Mehrfachnutzung der Wasserzugabe entlang der ganzen Kette kann über Bestandsanlagen ca. 25 GWh zusätzliche erneurbare Energie erzeugt werden.

VERBESSERTE
SPEICHERNUTZUNG
Durch die Nutzung zusätzlichen Wassers kann der Speicher noch effizienter genutzt werden und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Speicherung erneuerbarer Energien.

ANLAGEN- UND
HOCHWASSERSICHERHEIT
Im Zuge des Projektes werden wesentliche Projekte zur technischen Anlagenoptimierung und bei der Seesperre auch die Hochwassersicherheit ausgebaut.
WAS SIND DIE NÄCHSTEN SCHRITTE?
Die Optimierung der Kraftwerkskette Plansee umfasst mehrere Teilbereiche, die in zeitlich getrennten Projekten umgesetzt werden. In den kommenden 10 Jahren sollen diese – nach erfolgter Detailplanung und Genehmigung – Schritt für Schritt realisiert werden. Den Anfang machen dabei die beiden Projekte „Hochwasserschutz KW Seesperre“ und „Optimierung Rotlech“. Letzteres befindet sich derzeit in der Planungsphase und soll Ende 2025 bei den zuständigen Behörden zur Genehmigung eingereicht werden.

TEILPROJEKT
OPTIMIERUNG ROTLECH
Im Rahmen des Projekts ist die Errichtung einer neuen Wasserfassung am Namlosbach vorgesehen. Ein Teil der Wassermenge soll künftig über einen Überleitungsstollen in das Liegfeisttal geführt werden, wo ein Zwischenkraftwerk geplant ist. Von dort ist geplant, das Wasser über den bestehenden Liegfeiststollen in den Rotlechspeicher zu führen. Zusätzlich ist ein Restwasserkraftwerk am Rotlechspeicher vorgesehen, um das ökologische und energetische Potenzial optimal nutzen zu können. Die folgende Darstellung zeigt die geplante Verortung der Wasserfassung, des Zwischenkraftwerks Liegfeist und des neu zu errichtenden Überleitungsstollens. Da sich das Projekt noch in der Planungsphase befindet, können derzeit jedoch keine exakten Angaben zur genauen Lage gemacht werden (schematische Darstellung).

TIROL 2050 ENERGIEAUTONOM
Mit der Landesstrategie „Tirol 2050 energieautonom“ verfolgt Tirol das Ziel, bis 2050 den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken. Einerseits soll der Energieverbrauch durch mehr Effizienz und Einsparungen reduziert werden, andererseits wird der verbleibende Bedarf Schritt für Schritt durch erneuerbare Energieträger ersetzt. Mit dem Projekt OKP erzeugen wir zusätzliche erneuerbare Energie und zahlen direkt auf dieses Ziel ein.
WIR FÜR DIE ENERGIEWENDE
Das Projekt OKP ist ein wichtiger Beitrag zur Strategie „Tirol 2050 energieautonom“ und unterstützt die Umsetzung der Energiewende. Pumpspeicherwerke wie der Rotlech spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie überschüssige Energie aus Photovoltaik und Wind speichern und so zur Stabilität der regionalen Stromversorgung beitragen. Gleichzeitig leistet das Projekt einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, indem jährlich rund 21.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Es dient dem öffentlichen Interesse am Ausbau erneuerbarer Energien und folgt damit dem Ziel der Klimaneutralität, REPowerEUund RED III. Zudem sind die Kraftwerksanlagen inselbetriebsfähig und erhöhen damit die Unabhängigkeit der Region – auch gegenüber weltpolitischen Veränderungen. Wir stellen uns der Aufgabe der Energiewende mit voller Überzeugung und arbeiten mit dem Projekt OKP daran, die regionale und nachhaltige Energieerzeugung naturverträglich auszubauen – für unsere Heimat und kommende Generationen.

WIE FUNKTIONIERT EIN
PUMPSPEICHERKRAFTWERK?
Ein Pumpspeicherkraftwerk funktioniert wie ein riesiger Energiespeicher: Bei Stromüberschuss wird Wasser in ein höher gelegenes Becken gepumpt und dort gespeichert. Wenn später mehr Energie benötigt wird, fließt das Wasser wieder zurück und treibt Turbinen an, die Strom erzeugen. Unser Rotlechspeicher ist ein solches Pumpspeicherkraftwerk – hier kann Wasser vom Heiterwangersee in den Rotlech gepumpt werden. So wird überschüssige Energie effizient gespeichert und bei Bedarf wieder in erneuerbare Energie umgewandelt.